Wohnung
Wie und wo wohnen
Wohnen für Allein erziehende

Das Leben neu organisieren
Wohn-Modelle nach der Trennung
Residenzmodell
Die Kinder haben ihren festen Wohnsitz bei einem Elternteil, meistens bei der Mutter. Der andere Elternteil hat ein Umgangsrecht und sieht die Kinder regelmäßig, z.B. an Wochenenden.
- Klarer Lebensmittelpunkt für die Kinder, weniger Ortswechsel.
- Das Modell ermöglicht auch, dass die getrennten Partner z.B. in unterschiedlichen Städten wohnen.
Nestmodell
Die Kinder bleiben in der Familienwohnung und die Eltern wechseln sich dort mit der Betreuung ab.
- Kinder haben einen festen Wohnsitz
- Für die Kinder ist die Veränderung weniger deutlich spürbar, weil ihr normales Umfeld erhalten bleibt
- Weniger Belastung durch Ortswechsel
Wechselmodell
Die Kinder wechseln regelmäßig zwischen den Wohnungen beider Elternteile, z.B. wöchentlich.
- Häufige Ortswechsel können für die Kinder anstrengend sein.
- Kein klarer Lebensmittelpunkt für die Kinder
- Das getrennte Paar sollte in derselben Stadt wohnen.
WG-Modell
Die getrennten Eltern leben weiterhin gemeinsam in der Familienwohnung, ähnlich wie in einer Wohngemeinschaft.
- Kinder behalten ihren gewohnten Lebensraum.
- Es muss kein zusätzlicher Wohnraum gefunden und finanziert werden.
- Erfordert viel Toleranz und kann spätestens dann kompliziert werden, wenn neue Partner ins Spiel kommen.
- Kann emotional belastend sein, wenn die Trennung nicht beiderseitig gewünscht war.
Welches Modell am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Umständen und Bedürfnissen der Familie ab. Das Wohl der Kinder sollte im Mittelpunkt stehen, und idealerweise sollten sich beide Elternteile gemeinsam um eine passende Lösung bemühen.

TIPP: Falls Sie und Ihr Partner zukünftig in unterschiedlichen Städten wohnen, ist kindwaerts vom Sozialunternehmen wellcome eine gute Adresse, um eine kostenlose Unterkunft am Wohnort des Partners zu finden: www.wellcome-online.de/kindwaerts
Wohnraum finden für Alleinerziehende
Tipps zur Wohnungssuche
Wir brauchen Ihnen nichts vorzumachen: Der Wohnungsmarkt ist angespannt und es ist nicht einfach, eine geeignete Wohnung zu finden. Besonders, wenn das Budget klein ist und der Zeitdruck groß. Damit Sie dennoch die bestmöglichen Chancen haben, haben wir ein paar Such-Tipps für Sie zusammengestellt:
Bedarfsanalyse
- Budget festlegen: Bestimmen Sie, wie viel Sie monatlich für Miete ausgeben können (Wohnnebenkosten beachten!).
- Standortpräferenzen: Wählen Sie bevorzugte Stadtteile oder Regionen aus.
- Wohnungsgröße und -typ: Entscheiden Sie, wie viele Zimmer und welche Art von Wohnung Sie benötigen.
Wo suche ich am besten?
- Online-Portale: Nutzen Sie Websites wie ImmobilienScout24, Immonet, WG-Gesucht oder kleinanzeigen.de.
- Suchprofil erstellen: Stellen Sie sich in Gruppen oder auf Plattformen kurz vor: Wer sind Sie? Was suchen Sie?
Erwähnen Sie Ihr Budget, bevorzugte Lage und gewünschte Wohnungsgröße. Nutzen Sie hochwertige Bilder, falls Sie eine WG suchen, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. - Soziale Netzwerke: Suchen Sie in Facebook-Gruppen oder auf Plattformen wie nebenan.de und
- Offline-Suche:
- Hängen Sie Zettel ans Schwarze Brett in Supermärkten oder Kindergärten.
- Prüfen Sie lokale Stiftungen und Wohnungsverwaltungen.
z.B. in Lüneburg: Sieb- und Meyer Stiftung oder LüWoBau.
- Makler: Überlegen Sie, ob Sie einen Immobilienmakler beauftragen möchten.
- Netzwerken & Mundpropaganda nutzen:
- Lassen Sie Bekannte, Freunde und Kollegen wissen, dass Sie auf der Suche sind, damit diese die Ohren für Sie offen halten.
- Erkundigen Sie sich bei Arbeitgebern oder Universitäten nach möglichen Wohnungsangeboten.
WICHTIG: Schnell & professionell reagieren
- Bereiten Sie Ihre Unterlagen vor, so dass sie schon fertig bereit liegen, wenn Sie eine infrage kommende Wohnung finden, und sofort reagieren können.
- Seien Sie unter den Ersten, die auf ein Inserat antworten – viele Wohnungen sind nach wenigen Stunden vergeben.
- Wenn möglich, melden Sie sich telefonisch! Senden Sie gegebenenfalls Ihre Informationen schriftlich hinterher: Verfassen Sie eine höfliche und gut strukturierte Nachricht mit allen relevanten Informationen zu Ihrer Person.
Besichtigungstermine
- Checkliste: Erstellen Sie eine Checkliste mit wichtigen Fragen und Punkten, die Sie bei der Besichtigung überprüfen möchten (z. B. Zustand der Wohnung, Lärmbelästigung, Nachbarschaft)
- Persönliches Gespräch: Falls Sie zu einem Besichtigungstermin mit mehreren Interessenten eingeladen werden, versuchen Sie, ein paar freundliche, persönliche Worte mit dem Vermieter bzw. dem Verwalter zu wechseln.
Unterlagen vorbereiten
Bevor Sie mit den Besichtigungen beginnen, stellen Sie eine vollständige Bewerbungsmappe zusammen mit:
- Einkommensnachweisen
- Schufa-Auskunft
- Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
- Personalausweiskopie
- Referenzen: Falls vorhanden, fügen Sie Referenzen von vorherigen Vermietern hinzu.
Vorsicht vor Betrug!
Seien Sie skeptisch bei zu günstigen Angeboten ohne Besichtigung.
Überweisen Sie niemals Geld im Voraus.
Prüfen Sie den Vermieter und die Wohnung sorgfältig.
Vertragsabschluss
- Mietvertrag prüfen: Lesen Sie den Mietvertrag sorgfältig durch und klären Sie offene Fragen.
- Kaution: Bereiten Sie die Zahlung der Kaution vor.
- Übergabeprotokoll: Erstellen Sie bei der Wohnungsübergabe ein Übergabeprotokoll, um den Zustand der Wohnung festzuhalten.
Mit einer guten Planung und gezielten Strategien erhöhen Sie Ihre Chancen, die perfekte Wohnung zu finden!
Nach der Trennung: Unterstützung von aussen
Wohn-Hilfen & Unterstützungsangebote
Staatliche Wohnhilfen können Alleinerziehenden helfen, finanzielle Belastungen zu reduzieren und ein stabiles Zuhause zu sichern. Ob Wohngeld, Hilfe bei Mietrückständen oder Unterstützung bei der Wohnungssuche – es gibt verschiedene Ansprüche, die speziell auf die Bedürfnisse von Familien abgestimmt sind. Mit diesen Leistungen können Sie Ihre Wohnsituation entlasten:
- Unterhaltsvorschuss (falls der Partner nicht, nicht genug oder nicht rechtzeitig zahlt)
- Beratung durch die Familienberatungsstätte, die AWo oder ähnliche Einrichtungen
Gemeinsames Wohneigentum
Trennung – das Aus für’s Haus?
Bei einer Trennung vom Partner steht mehr als nur das Herz auf dem Spiel: Auch das Zuhause, das man geteilt hat, muss neu gedacht werden, und die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen ändern sich oft grundlegend. Ob Übernahme, Auszug oder Verkauf – bei gemeinsamem Wohneigentum gilt es nun, Entscheidungen zu treffen, die für beide Seiten fair und tragfähig sind. Hier finden Sie Orientierung und Tipps zu Ihren Optionen.
Was tun mit dem Wohneigentum?
Suchen Sie sich Unterstützung
Eine Mediation kann dabei helfen, eine faire und für beide Seiten tragbare Lösung zu finden (jedenfalls, sofern Sie nicht sowieso nur noch über Ihre Rechtsanwälte kommunizieren). Eine schriftliche Vereinbarung über die weitere Nutzung oder die Modalitäten der Veräußerung der Immobilie ist unbedingt ratsam, um zukünftige Konflikte zu vermeiden.
Ein Verkauf kann eine klare finanzielle Trennung ermöglichen und Streitigkeiten über Instandhaltung oder Nutzung verhindern. Emotionale Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle: Ein Haus voller gemeinsamer Erinnerungen kann den Trennungsprozess erschweren, während ein Verkauf einen klaren Neuanfang ermöglicht.
In jedem Fall ist es ratsam, sich rechtlich und finanziell beraten zu lassen.