Trennung mit Kind

Trennung mit Kind – was ist jetzt wichtig?

Rund um die Trennung

Eine Trennung kann einen völlig aus der Bahn werfen und bringt oft Chaos, Schmerz und viele Fragen mit sich. Erst recht, wenn Sie gemeinsame Kinder haben. Holen Sie sich Unter­stützung: Hier finden Sie Informationen – von Ansprech­partnern für Sorgerechtsfragen bis hin zur Check­liste zum Abarbeiten – die Ihnen helfen, die nächste Zeit zu bewäl­tigen. Sie schaffen das!

Trennung

Wichtige To-Dos nach der Trennung

Was muss ich jetzt tun?

Eine Trennung, zumal bei gemeinsamen Kindern, ist ein großer Einschnitt. Neben der emotionalen Belastung gibt es auch noch viele Dinge zu regeln. Diese Liste soll Ihnen helfen, einen klaren Kopf zu behalten und die wichtigsten Schritte gezielt anzugehen.

Checkliste Trennung

Dokumente sichern

  • Geburtsurkunden (eigene und der Kinder)
  • Heiratsurkunde (falls verheiratet)
  • Vaterschaftsanerkennung (falls unverheiratet und relevant)
  • Testament (falls gemeinsam verfasst, prüfen und ggf. ändern)
  • Personalausweis oder Reisepass (eigener und der Kinder)
  • Krankenversicherungskarte (eigene und der Kinder)

Wichtige Verträge & Finanzunterlagen zusammenstellen und überprüfen

  • Mietvertrag (falls zur Miete gewohnt wird)
  • Eigentumsnachweis für Immobilien (Grundbuchauszug, Notarvertrag, falls gemeinsam Wohneigentum besteht)
  • Bankunterlagen (Kontoauszüge, Sparbücher, Kreditkartenabrechnungen, Darlehensverträge)
  • ggf. Schuldenübersicht (offene Rechnungen, Mahnungen)
  • ggf. Nachweis über gemeinsames Vermögen (z.B. Sparbücher, Depotauszüge, Wertpapiere, Schenkungen, Erbschaften)
  • ggf. KFZ-Dokumete (Kfz-Zulassung & Fahrzeugbrief)
  • Telefon- & Internetverträge prüfen
  • Versicherungsverträge anpassen (Kranken-, Haftpflicht-, Lebens-, Renten-, Berufsunfähigkeits-, Hausratversicherung usw.)

Finanzen regeln

  • Bei Gemeinschaftskonto: Kontostand zum Zeitpunkt der Trennung dokumentieren
  • Gemeinschaftskonto schnellstmöglich auflösen
  • Eigenes Konto eröffnen (falls noch nicht vorhanden)
  • Ein- und Ausgänge auf dem Konto ermitteln
  • Fixkosten ermitteln (Miete, Versicherungen, laufende Zahlungen)
  • Haushaltsplan erstellen (für neue finanzielle Aufteilung)
  • Unterhalt (Trennungs- und Kindesunterhalt) berechnen und sichern
  • Konto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umwandeln, falls notwendig
  • Wechsel in Steuerklasse II?
  • Vermögen/Schulden aufteilen, ggf. anwältliche Hilfe hinzuholen
  • Wohngeld, Kinderzuschlag und andere Unterstützungsleistungen (z.B. Kinderzuschlag, Sozialhilfe, Grundsicherung oder BaFöG) beantragen, falls zutreffend
  • Unterhaltsvorschuss beantragen, falls der Ex-Partner nicht zahlt

Rund um die Kinder

Rechtliche Angelegenheiten

  • Rechtsanwältliche Unterstützung suchen
  • Unterhaltsansprüche klären (Trennungsunterhalt, Kindesunterhalt)
  • Vermögensaufteilung regeln
  • Notarielle Vereinbarungen treffen (falls notwendig)

Wohnsituation

  • Klären, wer in der gemeinsamen Wohnung bleibt oder umzieht
  • Einigung über die Wohnsituation bei Mietobjekt: Entlassung des Ausziehenden aus dem Mietvertrag seitens des Vermieters.
  • Keine Einigung bei Mietobjekt: Antrag auf Wohnungszuweisung beim Familiengericht stellen
  • Keine Einigung bei Eigentum: Antrag auf Teilungsversteigerung bei Gericht stellen
  • Ggf. neuen Mietvertrag oder Wohnung suchen

Soziale und emotionale Belange

  • Soziale und emotionale Belange
  • Freunde, Familie und soziale Netzwerke informieren
  • Schule/Betreuungseinrichtung über die Trennung informieren (z.B. Abholregelung, besondere Bedürfnisse der Kinder)
  • Selbstfürsorge und emotionale Unterstützung suchen und einplanen
  • Punkt 3 ernst nehmen und tatsächlich beachten

Holen Sie sich Hilfe

Beratungs- & Unter­stützungs­angebote

In schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich Unter­stützung zu holen. Dabei kann auch Ihr persön­liches Netz­werk aus Freunden, Familie oder Bekann­ten eine wert­volle Hilfe sein. Es ist jedoch ebenso wichtig, zusätzlich auf professio­nelle Unter­stützung zurückzu­greifen, um gezielte Beratung zu erhalten und in allen Bereichen gut begleitet zu werden. Hier finden Sie Anlauf­stellen, die Ihnen helfen können, die nötigen Schritte zu gehen und neue Per­spektiven zu finden.

Logo STARK – Streit und Trennung meistern | Alltagshilfe, Rat & Konfliktlösung

STARK-familie.info

Beim Online-Portal STARK – Streit und Trennung meistern | Alltagshilfe, Rat & Konfliktlösung – finden Sie umfassende Antworten und Rat zu Fragen rund um die Trennung, eine Übersicht zu rechtlichen Grundlagen, Tipps für Ihre Kinder, Adressen, Onlinetrainings und vieles mehr.

www.stark-familie.info/de/

Caritas-Logo

Caritas

Die Caritas bietet Online (bundesweit) sowie in Lüneburg vor Ort Beratungen an. Schwerpunkt kann psychologische Beratung sein oder bestimmte Aspekte von Trennung und Scheidung. Kostenfrei, vertraulich und unabhängig von Religion und Kultur.

Caritasverband Lüneburg | Frau Monika Kunz | Johannisstraße 36 | 21335 Lüneburg | Tel: 04131-400 500 | E-Mail: kunz@caritas-lueneburg.de

bundesweit: https://www.caritas.de/glossare/trennungs-und-scheidungsberatung

Trennung.de Logo

Trennung.de

Das Online-Portal Trennung.de bietet umfangreiche Informationen und Services rund um das Thema Trennung.

www.trennung.de

Lebensraum-Diakonie-Logo

Lebensraum Diakonie

Die Lebens­beratungs­stelle Lüneburg bietet sehr kosten­günstige (Keine Beratung scheitert am Geld!), vertrauliche und professionelle persönliche Beratungen z.B. bei Trennungs- und Scheidungs­problemen an – unabhängig von Alter, Familien­stand oder Weltan­schauung.

Lebensberatung für Einzelne, Paare und Familien | An den Reeperbahnen 1 | 21335 Lüneburg | Telefon 04131 74 92-24

E-Mail: lebensberatung.lueneburg@lebensraum-diakonie.de

Tag für Tag klarkommen

Emotionen und Alltags­bewältigung

Eine Trennung oder ein Verlust kann viele starke Gefühle auslösen. Es ist völlig normal, dass Sie sich überfordert, traurig oder wütend fühlen. Wichtig ist, dass Sie sich diese Emotionen erlauben und gleichzeitig Schritte unternehmen, um den Alltag zu bewältigen. In unserer Rubrik Selbstfürsorge finden Sie einfache Tipps, die Ihnen helfen, den Tag zu strukturieren und für sich selbst zu sorgen, auch wenn es schwerfällt – tun Sie’s für sich und Ihre Kinder!

Die grosse Verunsicherung

Tipps zum Umgang mit Ihren Kindern

Eine Trennung ist nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Kinder eine herausfordernde Zeit. Neben den offensichtlichen Aspekten – wie offener Kommunikation oder Stabilität – gibt es einige weniger offensichtliche Herangehensweisen, die Ihnen helfen können, Ihre Kinder bestmöglich durch diese Phase zu begleiten.

  • Gefühle benennen und zulassen

    Kinder spüren, wenn sich etwas verändert, können ihre Gefühle aber oft nicht klar ausdrücken. Helfen Sie ihnen, ihre Emotionen in Worte zu fassen. Sätze wie „Du wirkst gerade traurig, ist das so?“ geben ihnen die Möglichkeit, sich mitzuteilen, ohne dass sie direkt nach ihren Gefühlen gefragt werden.

  • Loyalitätskonflikte vermeiden – auch indirekt

    Kinder fühlen sich manchmal gezwungen, einem Elternteil den Rücken zu stärken, besonders wenn sie das Gefühl haben, dass dieser leidet. Vermeiden Sie es daher, sich über Ihren Ex-Partner zu beschweren – aber auch subtile Signale wie tiefe Seufzer, wenn dessen Name fällt, können ausreichen, um Ihr Kind in einen inneren Konflikt zu bringen.

  • „Ich kann das nicht erzählen, weil …“ – Die Unsichtbare Wand abbauen

    Manche Kinder fangen an, Informationen zurückzuhalten, weil sie nicht wissen, ob sie bestimmte Erlebnisse mit dem anderen Elternteil „dürfen“. Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Ihr Kind sich frei äußern kann, ohne Angst zu haben, Ihre Gefühle zu verletzen. Ein neutrales „Und, wie war es bei Papa/Mama?“ kann dabei helfen.

  • Kein übermäßiges Verwöhnen als Ausgleich

    Es ist verständlich, dass Sie Ihrem Kind die Trennung erleichtern wollen – aber es braucht nicht zusätzliche Geschenke oder unendliche Bildschirmzeit, sondern emotionale Sicherheit. Konstanz und alltägliche Routinen sind in dieser Phase wichtiger als jede Ablenkung.

  • Eigene Schuldgefühle nicht auf das Kind übertragen

    Viele Eltern haben Schuldgefühle, weil ihr Kind die Trennung miterlebt. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind das nicht spürt – es könnte sonst das Gefühl bekommen, dass es sich anders verhalten muss, um Ihnen die Last zu nehmen.

  • Erklären, dass beide Eltern sich weiterentwickeln dürfen

    Kinder sehen ihre Eltern oft als feste Größen. Machen Sie ihnen klar, dass auch Sie lernen und sich verändern. So geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es in Ordnung ist, neue Wege zu gehen – auch für sie selbst.

  • Rituale neu erfinden statt nur bewahren

    Bestehende Rituale zu erhalten, ist wichtig – aber es kann ebenso hilfreich sein, neue Routinen zu entwickeln. Sie zeigen Ihrem Kind, dass Veränderungen auch Positives mit sich bringen können. Ein gemeinsamer „Filmabend am Donnerstag“ oder ein neuer Wochenend-Ausflug können dabei helfen.

Eine Trennung bedeutet auch für Ihre Kinder einen großen Umbruch, aber mit Feingefühl und bewusster Unterstützung können Sie sie durch diese Zeit begleiten – ohne sie zusätzlich zu belasten.