Bildung & Beruf

Was ist BAFöG?

BAföG (Bundesausbildungs­förderungsgesetz) ist eine finanzielle Unterstützung des Staates, die Menschen hilft, eine Aus- oder Weiterbildung zu finanzieren. Das Geld muss nur teilweise zurückgezahlt werden, was BAföG besonders attraktiv für Allein­erziehende macht, die ihre Weiterbildung mit Familie und Alltag vereinbaren müssen.

Wer bekommt BAFöG?

BAföG kann jeder erhalten, der eine anerkannte Ausbildung oder Weiterbildung macht – das gilt auch für Alleinerziehende. Entscheidend sind vor allem die Art der Ausbildung und das eigene Einkommen.

• Alter: Grundsätzlich können Sie BAföG bis zum 30. Lebensjahr für eine erstmalige Ausbildung erhalten. Wenn Sie jedoch älter sind, gibt es Ausnahmen: Als Alleinerziehende können Sie oft auch nach dem 30. Lebensjahr gefördert werden, wenn Sie in der Vergangenheit Kinder betreut haben oder eine zweite Ausbildung oder Weiterbildung anstreben.
• Einkommen: Die Höhe der Förderung hängt von Ihrem Einkommen und dem Ihrer Kinder ab. Wenn Sie wenig verdienen und keine nennenswerten Ersparnisse haben, haben Sie gute Chancen, die volle Förderung zu erhalten.
• Ausbildungsform: BAföG wird für viele Arten von Ausbildungen gewährt, z. B. für das Nachholen des Schulabschlusses, eine berufliche Weiterbildung oder ein Studium. Auch wenn Sie die Ausbildung in Teilzeit oder berufsbegleitend absolvieren, können Sie BAföG erhalten.

Wie hoch ist das BAFöG?

Die Höhe der BAföG-Förderung hängt vor allem von Ihrem eigenen Einkommen ab. Als Alleinerziehende können Sie oft mit einer höheren Unterstützung rechnen, da Ihr eigenes Einkommen in der Regel geringer ist und Sie zusätzliche Ausgaben für die Kinderbetreuung haben.

• Höhe: Die monatliche Förderung reicht in der Regel von etwa 300 bis 750 Euro, je nach Ihrem Einkommen und den Lebensumständen. Die genaue Höhe wird individuell berechnet.
• Dauer: BAföG wird so lange gezahlt, wie Sie sich in einer anerkannten Ausbildung oder Weiterbildung befinden. Für den Schulabschluss beträgt die maximale Förderdauer in der Regel 2 Jahre, für eine berufliche Weiterbildung oder ein Studium bis zu 4 Jahre. Sollten Sie aufgrund der Betreuung Ihrer Kinder länger brauchen, können Sie eine Verlängerung beantragen.

So beantragen Sie BAföG:

Der einfachste Weg ist der Online-Antrag. Auf der Webseite des BMBF (Bundesministeriums für Bildung und Forschung) finden Sie den BAföG-Antrag und können ihn direkt online ausfüllen und einreichen. Der Vorteil: Viele Angaben werden automatisch überprüft, und Sie können direkt sehen, ob alle wichtigen Dokumente eingereicht wurden.

Unterlagen:

Für den Antrag benötigen Sie verschiedene Dokumente, z. B.:

• Nachweise über Ihr Einkommen (Lohnabrechnungen, Steuerbescheid etc.)
• Nachweise zur Ausbildung (z. B. Immatrikulationsbescheinigung, Anmeldeschreiben für die Schule, Kursbestätigung)
• Nachweise zur Kinderbetreuung (z. B. Kita-Bescheinigungen, Sorgerechtsnachweise)
• Für Alleinerziehende: Einkommensnachweise von eventuell unterhaltspflichtigen Personen (z. B. Ex-Partner oder Eltern).

Tipps zum BAFöG

Frühzeitig beantragen:
Der Antrag sollte möglichst frühzeitig gestellt werden, da es einige Zeit dauern kann, bis eine Antwort kommt und das BAföG bewilligt wird. Stellen Sie den Antrag mindestens 2 Monate vor Beginn Ihrer Ausbildung oder Weiterbildung, um rechtzeitig Unterstützung zu erhalten.

Umfangreiche Infos zum BAFöG finden Sie auf der BAFÖG-Seite des BMBF.

Was ist der Bildungsgutschein?

Ein Bildungsgutschein ist ein finanzieller Zuschuss vom Staat, mit dem Sie Weiterbildungen oder Qualifikationen finanzieren können. Er hilft Ihnen, neue berufliche Fähigkeiten zu erlernen oder Ihre bestehenden zu erweitern – besonders dann, wenn Sie sich beruflich umorientieren oder Ihren Lebensunterhalt verbessern möchten.

Wer bekommt den Bildungsgutschein?

Als alleinerziehende Person können Sie einen Bildungsgutschein erhalten, wenn Sie arbeitslos sind oder von Arbeitslosigkeit bedroht werden.

Der Gutschein wird für Weiterbildungen oder Umschulungen vergeben, die Ihre beruflichen Chancen verbessern und Ihnen helfen, einen neuen Job zu finden oder sich in Ihrem Berufsfeld weiterzuentwickeln.

Wie hoch ist der Bildungsgutschein?

Die Höhe des Bildungsgutscheins variiert je nach Weiterbildung und Kursanbieter. Der Gutschein deckt in der Regel die gesamten Kursgebühren, die für die gewählte Weiterbildung anfallen. Die Dauer der Förderung hängt vom jeweiligen Kurs ab – es gibt sowohl kurzfristige als auch längere Programme, je nachdem, was für Ihre beruflichen Ziele am besten passt.

So beantragen Sie den Bildungsgutschein

Den Bildungsgutschein müssen Sie bei der Agentur für Arbeit bzw. einem Jobcenter beantragen, das Sie zu einem Beratungsgespräch einladen wird. Dort können Sie klären, ob Sie die individuellen Voraussetzungen für eine geförderte Weiterbildung erfüllen. Sie müssen beispilesweise nachweisen, dass die Weiterbildung Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern wird.

Tipps zum Bildungsgutschein

Viele weiterführende Informationen finden Sie auf der Bildungsgutschein-Seite der Bundesagentur für Arbeit.

Was ist die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)?

Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist eine finanzielle Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit für Auszubildende, die während ihrer Ausbildung nicht bei ihren Eltern wohnen können. Sie dient dazu, die Lebenshaltungskosten zu decken, wenn das eigene Einkommen und das der Eltern oder des Partners nicht ausreichen.

Wer bekommt BAB?

Sie können BAB erhalten, wenn Sie eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf absolvieren und nicht bei Ihren Eltern wohnen, weil der Ausbildungsbetrieb zu weit entfernt ist. Zudem müssen Sie über 18 Jahre alt sein oder verheiratet bzw. in einer Lebenspartnerschaft leben oder mindestens ein Kind haben und nicht bei Ihren Eltern wohnen. Ihr eigenes Einkommen sowie das Einkommen Ihrer Eltern oder Ihres Partners dürfen bestimmte Freibeträge nicht überschreiten.

Wie viel BAB gibt es, und wie lange?

Die Höhe der BAB richtet sich nach Ihrem individu­ellen Bedarf und berücksichtigt unter anderem Ihre Ausbildungs­vergütung, Mietkosten und das Einkommen Ihrer Eltern oder Ihres Partners. Der maximale Förder­betrag liegt derzeit bei 822 Euro pro Monat (Stand: 2024). Die Förde­rung wird in der Regel für die gesamte Dauer der Ausbil­dung gewährt, sofern die Anspruchs­voraus­setzungen erfüllt sind

So beantragen Sie BAB

Sie können die BAB online über das Portal der Bundesagentur für Arbeit beantragen. Dafür ist eine Registrierung erforderlich. Benötigte Unterlagen sind unter anderem Ihr Ausbildungsvertrag, Nachweise über Ihre Ausbildungsvergütung sowie Einkommensnachweise Ihrer Eltern und ggf. Ihres Partners. Es empfiehlt sich, den Antrag frühzeitig, idealerweise vor Beginn der Ausbildung, zu stellen, da die Förderung erst ab dem Monat der Antragstellung gewährt wird.

Tipps zum BAB

• Frühzeitige Antragstellung: Stellen Sie den Antrag auf BAB so früh wie möglich, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
• Unterstützung nutzen: Bei Fragen oder Unsicherheiten können Sie sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit wenden.
• Änderungen mitteilen: Informieren Sie die Agentur für Arbeit umgehend über Änderungen in Ihrer Ausbildung oder finanziellen Situation, da diese Einfluss auf die Höhe der BAB haben können.
• Zusätzliche Förderungen prüfen: Neben der BAB könnten Sie Anspruch auf weitere finanzielle Unterstützungen wie Wohngeld haben. Es lohnt sich, entsprechende Recherchen durchzuführen.

Was ist der Arbeitsvermittlungsgutschein (AVGS)?

Der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) ist eine Förderung der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters. Er ermöglicht Ihnen die kostenlose Teilnahme an Coachings, Weiterbildungen oder die Unterstützung durch private Arbeitsvermittler, um schneller eine neue Stelle zu finden.

Wer bekommt einen AVGS?

Sie können einen AVGS erhalten, wenn Sie arbeitssuchend oder arbeitslos gemeldet sind. Auch Personen in Elternzeit, Selbstständige oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer können unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Die Vergabe erfolgt individuell durch Ihre Arbeitsvermittlung.

Wie hoch ist der AVGS, und wie lange hat man Anspruch?

Die Förderung übernimmt in der Regel die gesamten Kosten der Maßnahme. Die Dauer hängt von der Art des Angebots ab – von kurzen Coachings bis zu mehrmonatigen Qualifizierungen ist vieles möglich.

So beantragen Sie den AVGS

Der AVGS ist eine Ermessensleistung, das heißt, Sie müssen ihn aktiv bei Ihrer Arbeitsvermittlung (Arbeitsamt) beantragen. Am besten schildern Sie Ihrem Berater, warum die Maßnahme Ihnen hilft, eine neue berufliche Perspektive zu finden.

Für den Antrag benötigen Sie

• Personalausweis oder Reisepass
• Nachweis über Ihre aktuelle Arbeitsmarktsituation (z.B. Arbeitslosengeldbescheid, Kündigungsschreiben)
• Optional: Informationen zu Ihrer gewünschten Maßnahme

Einen offiziellen schriftlichen Antrag gibt es nicht. Die Beantragung erfolgt meist direkt im Gespräch mit Ihrem Berater. Falls Sie den AVGS schriftlich anfordern möchten, reicht ein formloses Schreiben.

Tipps zum AVGS

• Bereiten Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Berater vor und begründen Sie Ihren Bedarf.
• Informieren Sie sich im Vorfeld über passende Anbieter und Maßnahmen.
• Ein AVGS kann Ihnen helfen, sich gezielt weiterzuentwickeln – nutzen Sie die Chance!

Was ist Sozialhilfe/-geld für Kinder Studierender?

Studierende mit Kindern können in Deutschland verschiedene staatliche Leistungen beantragen, um ihre finanzielle Situation zu unterstützen. Die wichtigsten Leistungen sind Kindergeld, Kinderzuschlag und Sozialgeld.

Wer bekommt Solzialhilfe/Sozialgeld für Kinder von Studierenden?

Während Kindergeld allen Eltern zugute kommt, können studierende Eltern den Kinderzuschlag beantragen, wenn ihr Einkommen nicht oder nur knapp für die gesamte Familie ausreicht. Außerdem können sie für ihre hilfebedürftigen Kinder Sozialgeld beantragen, wenn deren Einkommen (z.B. Kindergeld, Unterhalt) den Bedarf nicht deckt.

Wie hoch ist das Sozialgeld/Sozialhilfe für Kinder von Studierenden?

Der Anspruch auf diese Leistungen ist einkommens- und bedarfsabhängig und wird individuell geprüft. Ein Anspruch auf Kindergeld besteht bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Sozialgeld wird für Kinder unter 15 Jahren gezahlt.

So beantragen Sie Sozialhilfe/Sozialgeld für die Kinder von Studierenden

Die Sozialhilfe und -leistungen für Studierende mit Kindern werden in der Regel beim zuständigen Sozialamt oder Jobcenter beantragt. Kindergeld wird direkt bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit beantragt. Für eine detaillierte Beratung und Unterstützung bei der Antragstellung können Studierende die Sozialberatungsstellen der Studentenwerke kontaktieren.

Tipps zu Sozialhilfe/Sozialgeld für Kinder von Stiudierenden

• Zögern Sie nicht, die Sozialberatungsstellen der Studentenwerke oder andere Beratungsangebote zu nutzen. Sie bieten nicht nur Informationen und Antragshilfen, sondern können Sie auch dabei unterstützen, individuell die bestmöglichen Förderungen zu erhalten.

• Neben Sozialhilfe gibt es auch andere finanzielle Unterstützungen, wie das BAföG, Wohngeld oder der Bildungszuschlag. Überprüfen Sie, ob Sie auch Anspruch auf diese haben.